Morgen geht es los, denn da startet der Bundesparteitag (BPT) der Piraten, vom 15.5.-16.5., in Bingen.
Bingen, häh, wo ist denn das, wird sicher mancher Bro fragen?!
Recht hat er damit, denn von Bingen hatte vorher kaum einer etwas gehört, bis zu jenem Tag an dem der Bundesvorstand der Piratenpartei in einer 2 stündigen Telefonkonferenz kurzerhand, seine Zusage für einen BPT in Augsburg zurück zog und Bingen am Rhein, Rheinland-Pfalz, den Zuschlag gab.
Nicht wenige unkten hinter her, das sich da wohl der ein oder andere Vorstand nicht von sachlichen Argumenten, sondern von persönlichen Beweggründen hätte leiten lassen.Andreas Popp – Bundesvorstandsmitglied der PIRATEN und mit der Organisation des BPT betraut, hatte nach Begutachtung verschiedener Konzepteinreichungen Augsburg die Empfehlung ausgesprochen.Daher wertete er die Vergabe an Bingen auch als persönlichen Affront. Nicht zuletzt, da man ihm Parteilichkeit vorwarf, da Augsburg ebenfalls in Bayern liegt, seinem persönlichen Landesverband.Das Augsburg die beste Infrastruktur aller Bewerber oder gar das beste Rahmenprogramm geboten hätte, sei in den Wirren der BPT Vergabe, nur als Randnotiz vermerkt.
Nun hat sich wohl ein Großteil der PIRATEN damit abgefunden und will am Samstag, den 15.5. durchstarten mit Vorstandwahlen, Geschäftsordnungsanträgen und sonstiger Parteiarbeit.
Ob das möglich ist, wird sich zeigen, denn ausgebuchte Hotels, ein wenig bis total überfüllter Campingplatz der aller Wahrscheinlichkeit im Regen und Schlamm versinken wird (extra noch für den BPT geschaffen), dürfte erheblich aufs Gemüt schlagen.Dass die erfoderliche Infrastruktur fehlt ist ja nun auch nicht verwunderlich, bei einer beschaulichen Kleinstadt mit gerade mal 24938 Einwohnern.
Der Bundesvorstand sollte jedoch hoffen das dies nach einigen Querelen, die der Basis zuletzt sauer aufgestoßen sind, nicht der Tropfen ist, der das Fass zum überlaufen bringt. Denn offenbar hängt auch ein Jens Seipenbusch als Bundesvorstandsvorsitzender an seinem Posten.Zu mindestens hat er es nun nach knapp einem 1/2 Jahr geschafft, zu mindestens meine Facebook Freundschaftsanfrage zu bestätigen – 2 Tage vor der Wahl. Ein Schelm wer da Böses denkt.
Aber wenigstens kann man Jens Seipenbusch ein relativ großes Durchhaltevermögen bescheinigen, so wie Rückgrat, welches einem Aaron König, Mitglied im Bundesvorstand, wohl abgeht.
Sorry, eben seit kurzem nicht mehr Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland, denn Aaron König, der sich in der Vergangenheit immer wieder mit polemischen Aussagen ins Rampenlicht katapultiert hatte und sich dadurch innerhalb der Piratenpartei zunehmend isolierte, ist aus der Partei ausgetreten. Zuletzt waren vermehrt Rücktrittsforderungen laut geworden und der ein oder andere hatte sich innerlich wohl schon darauf gefreut Aaron König auf dem BPT einen Denkzettel zu verpassen.Da war der Hr.Aaron König aber mal wieder schlauer als der Rest und dachte sich wohl, Nene – so nicht und trat kurzerhand, 5 Tage vor dem BPT, aus der Piratenpartei aus.
Hier ein paar Beileidsbekundungen:
Fridtjof Bösche hat gesagt…
Ach Mann, den Spaß dich auf dem Bundesparteitag zu grillen, hättest du uns nun echt noch lassen können.
10. Mai 2010 23:00
Anonym hat gesagt…
Man hat erwarten können, dass das so kommt. Der Parteitag ist in greifbarer Nähe, es gibt Vorstandswahlen und du entgehst der wohlverdienten Diskussion damit, in dem du das Schiff verlässt.
Damit nicht genug: Du trittst nach, in dem du darüber jammerst, dass die Piratenpartei zu wenig aufgetreten ist. Das stimmt. Ich kann mich aber sehr gut daran erinnern, dass unter anderem du damit angetreten bist, das zu ändern.
In diesem Sinne: Lebe wohl. Deine Glückwünsche kannst du dir dabei getrost an den Hut stecken, hast genug kaputt gemacht, was andere mühsam aufgebaut haben.
10. Mai 2010 23:04
Nun ist er weg der Aaron König, bleibt das Positive zu sehen, dass die PIRATEN sich nun vielleicht doch auf wesentliche Dinge konzentrieren können, wie zum Beispiel die Wahl eines neuen Vorsitzenden, der erstens wirklich Willens ist die PIRATEN zu führen und sie nicht nur zu verwalten und zweitens der auch das Charisma und das Profil bietet das solch eine dringend gesuchte Lichtgestalt benötigt um Ordnung und Struktur in des verkeilte Wirwar namens Piratenpartei zu bringen.
Denn genau hier liegt das Problem, jeder Pirat hat eine eigene Vorstellung davon was die PIRATEN sind und zusätzlich auch noch die Möglichkeit dies nach seinen Vorstellungen in der Öffentlichkeit zu publizieren. Es wäre dringend angeraten, einen einheitlichen Auftritt der PIRATEN zu fokussieren, zum Beispiel durch die Schaffung einer weisungsbefugten, bundesweiten PR Stelle die sich um die Außenwirkung kümmert.
Denn defacto ist jeder Landes-/Bezirks-/Kreis-/Ortsverband weisungsgebunden wie der Standardsatzung der PIRATEN zu entnehmen ist.
§ 8 – Verhaltensweise von Gliederungen
Der (Kreisver-)band verpflichtet sich, den Regelungen der Landessatzung bzgl. des Verhältnisses von Bundespartei, Landesverbänden und Bezirksverbänden Folge zu leisten und seine Untergliederungen zu ebensolchem Verhalten anzuhalten.
Umszusetzen wäre dies also und die oft sinnlosen und aus Eigeninteresse geführten Schlagabtausche auf Mailinglisten und öffentlich Foren hätten ein Ende bzw. würden sich zumindestens eindämmen lassen.Denn sind wir mal ehrlich, der einfache Wähler fasst sich angesichts solch kleinkindischer Zanker- und Eigenbrötlerei schon lange an den Kopf.
Also Piraten:“Klarmachen zum ändern!“
Minütliche Updates vom BPT in Bingen gibt es hier via Twitter.