Jens Seipenbusch, 41 Jahre – Physiker, ist neuer und alter Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland. BEAT-SIDE.de hat ihn getroffen und ihm auf den Zahn gefühlt.


Ob er denn mit einer Wiederwahl gerechnet hat, wollen wir von ihm wissen. Er lacht und sagt: „Nun, sicher war ich mir nicht, aber als dann die Kandidatenvorstellung vorbei war, hatte ich eigentlich keine Zweifel mehr“. Denn in der Tat und da müssen wir ihm zustimmen, tauchte die erhoffte Lichtgestalt, siehe Artikel “ Sturm auf Bingen“  nicht auf, die 12 Kandidaten die sich neben Jens Seipenbusch zur Wahl angetreten waren, kann man getrost als Chancenlos bezeichnen. Was nicht zuletzt an ihrem Profil und ihrer Vita lag. Trotz 52,06 % der Stimmen, die auf Jens Seipenbusch entfielen war es dann doch ein harter Weg zum neuen, alten Posten.

Auf die Frage, wieso er sich denn so wenig im Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen engagiert habe antwortet er: „Das ist recht einfach, ich wurde weder eingeladen, noch war ich offensichtlich erwünscht“.  Schon merkwürdig, da dies doch sein Heimat Landesverband ist, angesprochen auf die Gründe folgt eine knappe Antwort:  „Es gab da wohl gewisse Spannungsfelder.“ „Ich wünsche mir aber, dass dies in Zukunft besser läuft zum Beispiel bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt oder auch in Berlin die anstehen.  Ich würde mich freuen wenn die dortigen Landesverbände mir konkreten Terminvorschlägen auf mich zukommen würden. Aber dies ist Sache der jeweiligen Gremien.“

Ein weiterer Kritikpunkt den viele Piraten bei der Kandidatenbefragung, der sich auf Jens Seipenbusch stellen musste,  anbrachten, war die mangelnde Kommunikation mit der Basis, Stichwort Wahlkampf; Vergabe des Bundesparteitags nach Bingen.  „Ja, da habe ich mir  bzw. wir uns einige Gedanken gemacht um diese zu verbessern, leicht ist das jedoch nicht, da die wir noch nicht das richtige Kommunikationsmedium gefunden habe, denn wir wollen auch nicht einfach einen Bundesvorstand Anzeiger über die Mailinglisten schicken“.

Die Zukunft der PIRATEN, so wie ihre politische Ausrichtung stellt er sich auf unsere Fragen wie folgt vor: „Ich denke eine moderate Erweiterung des Themenspektrums ist sinnvoll, aber hierfür müssen sich die Merheiten erst finden“. Auch über die zukünftige Positionierung der PIRATEN in der deutschen Parteienlandschaft hat er sich schon Gedanken gemacht: “ Ich denke wir werden über kurz oder lang zu einer Partei, die sich im links-liberalen Spektrum wieder findet, aber dies kristallisiert sich gerade erst heraus, aber im Grunde genommen ist eine Positionierung auch nicht notwendig.“

Nun, man wird sehen; wie sich die Dinge bis zum programmatischen Bundesparteitag entwickeln und ob sich die richtigen Kommunikationskanäle finden lassen, zu wünschen wäre es der Basis und dem Bundesvorstand.

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