Was ist eigentlich mit unserer Jugend los?
Verkommen, wertfrei, faul und nur auf Spaß bedacht, solche Charakterisierungen sind es die man von älteren Semestern hört, wenn es um die Jugend geht. Aber ist es wirklich so schlecht um unsere Jugend bestellt, wie sieht sie sich selbst und vor allem – wo will sie hin?
Diese und weitere Fragen, beantwortet die Shell Jugendstudie, die dieses Jahr zum 16 mal erschienen ist, erstmalig im Jahre 1953. Somit ist die die einzige verfügbare Langzeitstudie die, die nachfolgenden Generationen analysiert und Anhaltspunkte gibt, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft langfristig bewegt. Denn nur wer weiß was da ist, weiß aus welchem Potenzial für die Zukunft geschöpft werden kann. Bei der 16 Shell-Studie wirkte unter anderen die Bielefelder Koryphäe Prof. Hurrelmann mit, welcher sich seit Jahren im sozialpädagogisch-wissenschaftlichen Bereich eine herraus ragende Stellung erarbeitet hat.
So verblüfft es ein wenig, wenn man Prof. Hurrelberg so über die nachkommende Generation reden hört, welchen Optimismus er sich erhalten hat, der oftmals bei Proffesions-Kollegen wie zum Beispiel Prof.Pfeifer schon lange abhanden gekommen schien.
Aber nun zum Wesentlichen, wie ist sie nun eigentlich, die aktuelle Jugend und was können wir daraus ableiten?
Die Jugend von heute ist pragmatisch und trotz der Wirtschaftskrise überraschenderweise optimistisch, sie ist Umweltbewusst und politisch interessiert, wobei hier so gar 77 % der Jugendlichen zu einem politischen Engagement bereit wären. Auch wenn sie auf der Suche nach ihren eigenen Wertmaßstäben sind, die jungen Menschen von heute, so kann hier keineswegs von einer Traditionalsierung gesprochen werden und auch ein guter Umgang miteinander ist ihnen wichtig.
Aber etwas verwundert es dann schon, das 80% aller Jugendlichen mit ihrer Erziehung zufrieden waren und es so ähnlich machen würden wie ihre Eltern, falls sie selbst mal Kinder haben würden. Es gibt also keine Generationenspannungen, wie das in früheren Jahrgängen der Fall war, aber somit auch keine Jugendbewegung, die als Ventil oder Ausdrucksform benötigt würde.
So weit so gut, aber wie schaut es eigentlich im Ost-West Vergleich aus, wieviele Schüler bleiben auf der Strecke, erhalten keinen Abschluss oder auch keine Lehrstelle? Nun, im Osten sieht es generell etwas schlechter aus, so wird dort die Zukunft nicht so rosig wahr genommen, wie zum Beispiel in Süddeutschland. Wer schon einmal in Eisenach oder ähnlichen Städten war, der weiß auch warum, ohne hier Ressitements schüren zu wollen. Aber dort ist oftmals die Infrastruktur schon eine wesentliche schlechtere, der Mittelstand hat nahezu aufgehört zu existieren und wer etwas auf sich hält und kann, zieht in den Westen.
Aber die 15 % der Jugendlichen die auf der Strecke bleiben, also jene die keinen Abschluss, keine Ausbildungsstelle erhalten und von den anderen abgehängt werden, sind ja nicht nur Ostdeutsche, genau so finden sich hier Kinder aus sozialschwachen Familien wieder und Kinder mit Migrationshintergrund, jeweils ca. 7,5 %. Interessant ist dabei, dass sich diese Benachteiligung dieser Problemfälle wie ein roter Faden von den Kindergärten, über die Grundschulen bis in die höheren Schulen durchzieht. Daher ist dringend anzuraten, das möglichst früh mit der Förderung von „Problemfällen“ begonnen wird, um Ihnen nachhaltig eine Chance zu geben.
Im weiteren ist festzuhalten, das gerade die Mädchen sich auf der Überholspur befinden, schulisch, wie auch beruflich. Während die Jungen sich eher auf Ihren Lorbeeren ausruhen und daruf vertrauen, das sie es auf einem Männer dominierten Arbeitsmarkt leichter als ihre Mitschülerinenn haben werden.
Zusammenfassend kann man also sagen, die Jugend von heute ist weder verkommen noch orientierungslos. Sondern sie weiß sehr genau, wo sie hin will und ist auch bereit etwas dafür zu tun.
Link zur Shell Jugendstudie: Klick mich